Bis zur letzten Sekunde – AFC vor schwierigster Saison seit Gründung  

Aktuell führt der DFB eine Umfrage unter den Vereinen durch, inwiefern die Energiekrise den Vereinssport belastet – auch der Landessportbund fragt aus guten Gründen nach. Ein hochbrisantes Thema, welches ja schon vor dem Krieg in der Ukraine tief in die Strukturen des Vereins eingriff. Seit zwanzig Jahren warnen kritische Ökonomen vor der starken Inflation infolge einer verantwortungslosen Geldpolitik des Staates und pünktlich zur 100jährigen Katastrophe einer für uns unvorstellbaren Hyperinflation im Jahr 1923 ist der Warenkorb für das gleiche Geld nur noch zu zwei Dritteln gefüllt, dies gilt ebenso für den Autotank und bereits jetzt spricht man von einer Verfünffachung der Energiepreise. Wirtschaftsminister Ludwig Erhard: „Die Inflation kommt nicht über uns als ein Fluch oder als ein tragisches Geschick; sie wird immer durch eine leichtfertige oder sogar verbrecherische Politik hervorgerufen“ – anstelle „oder“ ein „und“ passt. Der AFC ist Pächter des Jahnstadions, die Ausgaben für Lohn, Dünger, Kraftstoff, Energie etc. sind gewaltig gestiegen, trotzdem wollen die ca. 110 Junioren und 60 Erwachsenen „behütet“ werden. Dazu gehören natürlich die Auswärtsfahrten mit gestiegenen Tankkosten, das Training ab September zum Teil unter Flutlicht und auch die Hygiene mit einer Warmwasser spendenden Dusche nur als dringende Beispiele. Eine weitere Frage kommt auf, wenn es um die Beitragszahlungen geht. Wer kann es sich noch leisten, seinen Kindern eine Vereinszugehörigkeit zu ermöglichen und sie obendrein zum Auswärtsspiel zu fahren? Die Uckermark ist nicht großartig mit Industrie gesegnet – da Habeck das PCK Schwedt anscheinend fallen lassen wird, steht der Supergau für unseren Landstrich noch bevor. Parallel dazu bestechen die Politik und auch der RBB durch Leistungen in Form von Korruption und Verschwendung öffentlicher Gelder – 150 Millionen Euro für ein neues Medienhaus sprechen für sich. Außerdem haben die Regierungsparteien und die CDU den Krieg in der Ukraine zu „unserem Krieg“ erkoren, peinliche, weil unwirksame Sanktionspakete gegen Russland schaden dem Volk, nicht unseren Regierenden. Und wer zweifelt schon daran, dass Kanzler Scholz in die Finanzskandale der letzten Jahre involviert ist? Diese Milliarden könnten die Vereine gut gebrauchen.
Für unseren Verein werden die Herausforderungen kaum zu stemmen sein, will man das jetzige Niveau halten – und das prognostiziere ich bei allem Optimismus. Von den nur von Parteipolitik und eigenem Vorteil getriebenen Regierungsparteien im Bundestag darf man keine Hilfe erwarten, eher das Gegenteil wird der Fall sein. Diesbezüglich bitte ich alle Vereinsmitglieder, noch sorgfältiger und sparsamer mit den Ressourcen unseres Vereins umzugehen – jeder Tag des Überlebens zählt. Abschließend möchte ich erwähnen, dass der Wert eines harmonischen Miteinanders in den Mannschaften weiterhin Priorität hat. Denkt man daran, dass behinderte Sportler nicht an den Paralympics teilnehmen durften, die WM in Katar stattfindet, wo auf Homosexualität sogar die Todesstrafe steht, dann kann das kein Maßstab für uns sein. In unserem Verein ist jede und jeder herzlich willkommen, egal ob aus Deutschland, Afghanistan oder Russland – Politik und Medien werden diesen Ansatz nicht verbiegen können. Auf eine starke Saison für den AFC in 2022/23.

Thomas Bönisch

Präsident